Alex über das Fussball-Fan-SeinDer Fussball-Fan (Oder -die biologische Betrachtung 
        einer etwas anderen Art Mensch-)  
            
      Der Fussball-Fan im Allgemeinen dürfte von breiten 
        Massen der übrigen Bevölkerung ohne Zweifel zur Spezies Homo sapiens gezählt 
        werden. Die biologische Vorgehensweise bei der Zuordnung eines bislang 
        unbekannten Lebewesens beruht jedoch auf dem Vergleich mit bereits erforschten 
        Arten und der Zuordnung zu einer bestimmte Familie aufgrund vergleichbarer 
        Strukturen. Diese Sichtweise führt zu einer Problematik, deren Lösung 
        wohl nicht das Ziel der aktuellen Forschung zu sein scheint, da mir keine 
        Forschungsgruppe bekannt ist, die sich mit dieser Problemstellung beschäftigt. 
        Somit habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das Wesen -Fussball-Fan- richtig 
        in den Stammbaum der Vertebrata (Wirbeltiere) einzuordnen. Ich werde versuchen, 
        diese mir anvertraute Aufgabe gewissenhaft zu lösen und die Ergebnisse 
        für Laien und insbesondere für den Fussball-Fan an sich (der sich so eindringlich 
        danach sehnt, seine Wurzeln zu kennen) verständlich darzustellen. Dazu 
        sollten zunächst einige Grundlagen geklärt werden, die für das Verständnis 
        von großer Bedeutung sind:  
            
      Die Evolution befasst sich mit der Aufklärung von Verwandschaftsgraden 
        der Lebewesen untereinander. Dabei kann man mehrere Aspekte unterscheiden, 
        wie z.B. ähnliches Verhalten, Aussehen, Knochenbau, etc.  
            
      Beginnend beim Aufbau des Skeletts ( sofern es nach 
        Ausschreitungen, Stürzen und mangelbedingten Veränderungen noch sein ursprüngliches 
        Erscheinungsbild aufweist) lässt sich der Fussball-Fan ( nennen wir ihn 
        FF) relativ problemlos der Gattung Homo zuordnen. Es ist jedoch nicht 
        zu vermuten, dass er der Art Homo sapiens angehört, da auffällige Abweichungen 
        in Haltung, Gangart und Krümmung der Wirbelsäule feststellbar sind. Es 
        ist eher wahrscheinlich, dass sich vor der Abspaltung vom Homo zum Homo 
        sapiens eine neue Linie entwickelt hat. Nicht nur der Bau des Skeletts, 
        sondern auch das Verhaltensmuster deuten auf die nähere Verwandschaft 
        zu affenähnlichen Vorfahren hin. So lässt sich in der Art und Weise der 
        Nahrungsaufnahme eine Homologie zu den Schimpansen aufzeigen, welche ihre 
        Hände als Werkzeug zu benutzen pflegen. Auch das Auftreten in ganzen Sippschaften 
        deutet darauf hin, dass hier ein enger Verwandschaftsgrad vorliegt. Ein 
        weiteres gemeinsames Merkmal ist das Paarungsverhalten. Während der Paarungszeit 
        fangen die Männchen an, in erbitterten Machtkämpfen um ein Weibchen zu 
        streiten und nicht selten kommt es dabei zu schlimmen Verletzungen. Hat 
        ein Männchen gewonnen, wird der Paarungsakt relativ unverhüllt vorgenommen 
        und dauert häufig nur wenige Sekunden. Mit der Aufzucht des Nachwuchses 
        beschäftigen sich ausschliesslich die Weibchen. Innerhalb der Gruppe ist 
        der Geschlechtsverkehr auch ausserhalb der Paarungszeit ein beliebtes 
        Mittel, um vorhandene Aggressionen abzubauen. Grundsätzlich ist es dabei 
        unwichtig, welches Weibchen zu diesem Zweck benutzt wird.  
            
      Tagsüber halten sich die Schimpansen (ebenso der FF) 
        in lockeren geselligen Gruppen auf und beschäftigen sich mit der Nahrungsaufnahme, 
        der Fellpflege und anderen nützlichen Tätigkeiten. Diese Eigenschaft unterscheidet 
        den FF deutlich vom Homo sapiens, der i.A. damit beschäftigt ist, einer 
        geistreichen, bildenden Tätigkeit nachzugehen.  
            
      Die entscheidende Merkmale, welche den FF jedoch deutlich 
        vom Schimpansen distanzieren, ist jedoch die Art untereinander zu kommunizieren. 
        So ist bei den FFs eine bislang unerforschte Sprache aufgetreten, die 
        hauptsächlich in lallende gar singende und gröhlende Laute überzugehen 
        scheint. Dies erinnert eher an die Kommunikation des homo neandertalensis, 
        welcher ja bekanntlich bereits ausgestorben ist. Auch die Getränkewahl 
        ist ein nicht zuverachtendes Merkmal, welches den FF zu einer ganz eigenen 
        Spezies macht. So wählt er zu ca. 95% Flüssigkeiten, die durch Überreife 
        bzw. zu lange Lagerung unter speziellen Bedingungen einen berauschenden 
        Stoff enthalten, den er selbst Alkohol nennt. Nach dem Genuss dieses besonderen 
        Saftes ist er zunächst recht munter und aktiv, was jedoch in absolute 
        Erschöpfung gefolgt von Wahrnehmungsstörungen umschlägt.  
            
      All diese Erkenntnisse bestätigen mich in der Auffassung, 
        dass die Evolution ein neues Wesen hervorgebracht hat, welches es zu schützen 
        und zu erhalten gilt:  
            
      Ich nenne den FF hiermit feierlich HOMO Fussballensis 
       
            
      Anbei möchte ich allen herzlich danken, die mich 
        in meiner Forschungsarbeit mental sowie finanziell ( vor allem Claus Müller) 
        unterstützt haben, und keine Mühen gescheut haben, mich voranzutreiben. 
        Mein spezieller Dank gilt jedoch de, Homo fussballensis selbst, der mir 
        durch sein Dasein einen neuen Lebensinhalt geschenkt hat.  
       |